Juni 27, 2009

Philip K. Dick und sein Vermächtnis

Der Autor Philip K. Dick hat mit seinen Romanen und Kurzgeschichten die Filmwelt Hollywood nicht nur bereichert - schließlich lieferte er die Vorlagen zu u.a. "Paycheck", "Blade Runner", "Next" und "Screamers") , sondern auch inspiriert, wie im Falle von "Matrix", "eXistenZ", "Vanilla Sky" oder "Memento".
Er hat in seinen Romanen immer wieder die Frage danach gestellt, was Realität ist, was uns zu Menschen macht und inwieweit wir uns in unserer Freiheit und Sicherheit einschränken lassen bis hin zur totalen Überwachung, um die Gemeinschaft zu schützen und zu erhalten.
Jeodch geht Dick (und viele andere Autoren von Dystopie- Romanen, wie Aldous Huxley oder George Orwell) noch viel weiter und beschreiben uns als 'Verblendete', die die wahren Hintergründe nicht sehen oder nicht sehen können, weil die Regierung dies nicht will, um uns zu kontrollieren. Die Medien haben es sich zur Aufgabe gemacht, alles offen zu legen und versprechen völlige Transparenz. Jedoch könne auch sie dieses Versprechen nicht halten, weil sie zum einen auch von der Regierung manipuliert wird, viele Dinge nicht wissen oder nicht weiter verbreiten dürfen, eben zum Schutz der inneren Sicherheit und zum Machterhalt einer kleinen Elite oder dr Regierung (deswegen nennt man die Medien aber auch "die vierte Macht im Staate"). Dick sagt dazu: "The basic tool for the manipulation of reality is the manipulation of words. If you can control the meaning of words, you can control the people who must use the words. "
Dick warnt uns aber eben in seinen Romanen und Kurzgeschichten immer wieder davor, uns nicht vollkommen auf den Arme nehmen zu lassen: wir sollen eben den Blick hinter die Kulissen wagen, ja anstreben, auch wenn er uns mit allen Mitteln verwehrt werden wird und dem Akteuer mit Repressalien gedroht wird (so wie es in "Radio Free Albemuth" geschieht). Dick fordert den Leser in seinen Romanen dazu auf, sich nicht manipulieren zu lassen, sich seinen eigenen Weg durch die Realität zu suchen und diesen auch zu verteidigen.
Dick benutzt hierzu das Genre der Science- Fiction- Literatur, um diese ihm so wichtigen Themen dem Leser auf scheinbar "unterhaltsame" Art und Weise zu unterbreiten, so daß dieser sich seine eigene Gedanken macht.
Man könnte sogar sagen, dass Dick den Leser durch das Schreiben von Büchern manipuliert und ihn sanft dazu bringen will, die Realität zu hinterfragen und zu durchleuchten, so wie dies auch alle Charakteren in seinen Büchern tuen.
Philip K. Dick selbst war ein Verfolgter, der seit einem Einbruch in seinem Haus immer wieder dachte, der FBI oder sogar der KGB würden ihn verfolgen und beschatten. Diese Paranoia kehrt immer wieder als Motiv in seinen Büchern wieder. Dick versucht dem Leser mit allen ihm zu eigenen Mitteln zu vermitteln, dass wir ALLE inzwischen beschattet und überwacht werden und sei es nur aus dem Grund, dass wir eben genau hinter diese Tatsache kommen könten!
War diese Überwachung in den 6oer Jahren villeicht noch nicht so stark ausgeprägt, ist sie heutzutage schon Realität geworden. Nicht nur in Amerika seit dem 11.9., sondern auch in freiheitlich und demokratischen Staaten, wie Deutschland, Österreich oder Frankreich. Aus Angst vor Terror und zum Schutz der Gemeinschaft heisst es und für diesen gibt es z.B. in Deutschland den genetischen Fingerabdruck, eine Anti- Terrordatei, den Bundestrojaner, Nacktscanner und die Vorratsdatenspeicherung.
Aber sind nicht genau diese Dinge zu unserer angebliche "Sicherheit" nicht schon genau das, wovor unds Dick und viele andere Autoren gewarnt haben? Ist nicht schon genau das eingetreten und wir leben schon in einem völlig überwachten Staat, wo irgendein Beamter genau Bescheid weiß über mein Telefonierverhalten, wieviel E-Mails ich meinen Freund schreibe oder dass ich Nussschokolade am liebsten esse?
Ich weiß nicht, wie Dick angesichts der Umstände und der 'Realitäten' heutzutage reagieren und ob er sich nicht "im Grabe umdreht" angesichts der Welt vor der immer so eindringlich gewarnt hat.






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